Osteopathie in Kenia  vom 31.10.2017- 16.11.2017

Vor einigen Jahren während eines Osteopathiekongresses habe ich erstmals von der  Arbeit der Divinity Foundation gehört. Eine private NGO, gegründet von der englischen Osteopathin Nav Matharu.
.
In diesem zweiwöchigen humanitären Einsatz als Volunteer habe ich als Mitglied einer europäischen Osteopathengruppe in den Slums von Nairobi, Massai-Communities im Südwesten Kenias und der ärmsten Bevölkerung im Nordwesten von Nairobi, Kinder und Frauen kostenlos medizinisch und osteopathisch versorgt. Unter den  einfachsten Bedingungen für einen Tag haben wir vorort unser „Behandlungsequipment“ aufgebaut und jeden Abend wieder abgebaut. An einem Tag  wurden von uns zwischen 250- 350 kleinen Patienten behandelt. Unsere europäische Gruppe bestand aus drei englischen Osteopathen, zwei Italienerinnen, zwei Holländerinnen, einer Spanierin und einer deutschen Osteopathin(mir), sowie einer belgischen Krankenschwester und einer spanischen Ärztin. Unterstützt wurden wir durch kenianische Studenten, die zum einen uns als Übersetzer zur Seite standen, andererseits aber auch möglichst viel von den anwesenden Helfern lernen wollten. Dies ist eine großartige Gelegenheit für Ärzte und Osteopathen, selbst einen Einblick in die humanitäre Arbeit zu bekommen und unendlich viele wertvolle Erfahrungen für die eigene Arbeit mitzunehmen. Die Passion von Nav Matharu war es, auch die Osteopathie als Behandlungsmethode für humanitäre Hilfe einsetzen zu können.

 

Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit dieser Foundation ist die Gründung eines Rescue-Centers in Amboselli, an der Grenze zu Tansania. Im April 2014 wurde auf einem sehr großen, wunderbaren Gelände mit Blick auf den Kilimandjaro ein Schutzhaus für junge Mädchen aus den Massai-Communities errichtet. Diese Mädchen laufen von ihren Familien fort, um sich so gegen die Genitalverstümmelung und Frühverheiratung zu wehren.  Zur Zeit leben dort 35 Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren. Die Beschneidungen sind seit vier Jahren auch in Kenia gesetzlich verboten, werden aber von einigen Communities weiter durchgeführt (FGM- female genital mutilation). Diese Mädchen erhalten Unterstützung und Schutz im Kampf gegen Verstümmelung und Kinderehen. Sie bekommen Bildung, jede dort spricht nach kurzer Zeit englisch. Auch sie haben uns teilweise als Übersetzerinnen für Swahili und Massai zur Seite gestanden. Mittlerweile kann dieses Center sich fast selbst versorgen, es entstanden Gärten mit Gemüse, Kräutern, Obst. Eine kleine Tierhaltung konnte begonnen werden, neben den Schlafräumen entstanden Seminarräume, eine Bibliothek und für dieses Jahr ist der Bau  eines kleinen Hospitals  geplant.

 

Es ist unglaublich mit anzusehen, wenn das Leuchten und die Hoffnung in die Kinderaugen zurückkehrt. Diese jungen Mädchen sind meine ganz persönlichen kleinen Heldinnen. Es ist schon sehr mutig, sich gegen bestehende Systeme zu stellen, seine Familien zu verlassen in der Hoffnung auf ein selbstbestimmtes freies unverstümmeltes Leben.

 

Wenn auch Sie diesen Kindern Schutz und Hoffnung geben möchten, kontaktieren Sie mich unter praxis@sabine-sange.de.